„Wenn man schwach ist, schlaff und schlapp, wünscht man, dass die soziale Dreigliederung eingeführt werde“. Mit diesem Satz spricht sich Smit keineswegs gegen die soziale Dreigliederung aus - ganz im Gegenteil. Er vertritt allerdings die Ansicht, dass die soziale Dreigliederung kein Geschenk ist, das kommt und dann ewig für gute Verhältnisse sorgt. Dreigliederung müssen sich die die Menschen, jeder einzelne Mensch, erringen und ständig wieder neu finden. Er beschreibt die drei Gebiete des Sozialen und erörtert die Qualitäten dieser Glieder. Wenn im kleinen sozialen Umfeld, also Familie, Freunde usw. menschliche Qualität wie Zuverlässigkeit nicht ausgeprägt seien, wie soll es dann im Großen klappen? So richtig nachvollziehen konnte ich nicht, eher erahnen, was damit gemeint ist und was seiner Ansicht eigentlich wie geübt werden solle. Konkrete Übungen habe ich in diesem Buch kaum gefunden. Ich sehe eher in dem Buch eine Anregung, sich überhaupt weiterzuentwickeln und sich mit den Begriffen und Kräften er sozialen Dreigliederung vertraut zu machen. Dass Smit eine Linie zieht von der Verabredung in Kleinen (Absprachen in der Familien) zur Verabredung im Großen (staatliche Gesetze) kann man sicher aus Sicht der Dreigliederung angreifen, wenn darin genau die gleichen Qualitäten unterstellt werden sollen. Man kann es begrüßen als Appell, sich selber in seinen verschiedenen Rollen genau zu beobachten und Verantwortung zu übernehmen.
Man merkt dem Text an, dass er vor über 30 Jahren geschrieben wurde. Wer zufällig noch ein Exemplar entdeckt, wird mit Gewinn darin blättern.
(Dez 2024)